Wenn Marder ins Haus oder Auto eindringen, können sie dort kostspielige Schäden anrichten. Das macht sie beim Menschen nicht gerade beliebt. Auch wenn Schäden im Garten auftauchen, wie etwa zerwühlte Blumenbeete oder kaputte Pflanzen, wird schnell der Marder verdächtigt. Aber steckt er auch hier dahinter? Und gibt es guten Grund, ihn auch aus dem Garten zu vertreiben?
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Verursachen Marder Schäden im Garten?
Marder sind sehr scheu und nachtaktiv. Sie wirklich zu Gesicht zu bekommen ist schwierig und es wird kaum gelingen, sie bei irgendetwas auf frischer Tat zu ertappen. Doch wenn irgendwo Schäden auftauchen, stehen sie schnell auf der Liste der Verdächtigen – auch im Garten. Löcher im Blumenbeete, angenagte Pflanzen oder Verluste bei der Obst- und Gemüseernte – könnten in solchen Fällen Marder dahinterstecken?
Das ist eher unwahrscheinlich. Pflanzen fressen Marder normalerweise nicht. Beeren oder andere Früchte rühren sie nur gelegentlich an. Für auffällige Ernteverluste reicht das nicht. Auf dem Speiseplan des Marders stehen hauptsächlich kleinere Säugetiere und Vögel, deren Eier, sowie Insekten. Dazu gehören auch unterirdisch lebende Tiere, wie Regenwürmer oder Wühlmäuse. Intensiv nach ihnen graben und dabei größere Löcher im Garten verursachen, wird der Marder aber eher nicht. Das scheue Tier behält lieber konstant seine Umgebung im Blick und jagt deshalb an der Oberfläche.
Viel wahrscheinlicher ist es, dass andere Übeltäter hinter Schäden an Pflanzen und Blumenbeeten stecken. Kaninchen oder Wühlmäuse sind beispielsweise passendere Kandidaten. Mitunter kann es sinnvoll sein, besonders wertvolle und empfindliche Pflanzen vor deren Zugriff zu schützen, indem man sie in geeigneten Blumenkübeln kultiviert. Sind diese hoch und stabil genug, halten sich „Wühler“ meist davon fern.
Gegen Gartenmitbewohner dieser Art kann der Marder sogar ein Verbündeter sein. Mäuse, Ratten und mitunter auch Kaninchen oder Maulwürfe stehen schließlich auf seinem Speiseplan.
Wann kann der Marder dennoch zum Problem werden?
Der Marder verursacht meist keine deutlichen Schäden im Garten und kann dort sogar andere tierische Problemverursacher vertilgen. Es gibt also keinen unmittelbaren Grund dort gegen ihn vorzugehen.
Problematisch wird es erst, wenn der Marder auch in andere Bereiche eindringt, wie etwa den Dachboden oder die Garage. Für den geschickten Kletterer ist das meist ganz einfach. Solche Bereiche sollten also vor seinem Eindringen geschützt und mardersicher gemacht werden. Das kann auch dann nicht schaden, wenn kein konkreter Verdacht auf einen Marder im Garten besteht.
Sehr wichtig ist ein geeigneter Schutz, wenn im Garten kleinere Tiere gehalten werden, wie beispielsweise Hühner oder Kaninchen. Sie können dem kleinen Räuber relativ leicht zum Opfer fallen und brauchen einen gut gesicherten Stall, wenn sich Marder in der Umgebung herumtreiben.
Für größere Haustiere, wie Hunde oder Katzen, sind Marder nur bedingt gefährlich. Sie können ihnen bei einem Kampf zwar durchaus heftige Verletzungen zufügen, gehen solchen Konfrontationen allerdings in der Regel lieber aus dem Weg. Wirklich aggressiv reagieren Marder nur dann, wenn sie gerade Jungtiere zu verteidigen haben.
Wer einen Marder im Garten vermutet und ihn lieber loswerden möchte, sollte es mit verschiedenen Maßnahmen zum Vertreiben und Vergrämen probieren. Das Einfangen oder gar Töten von Mardern fällt unter das Jagdrecht und ist deshalb nicht ohne weiteres erlaubt.