Baummarder – Lebensraum, Bedrohung und Schutz

Der Baummarder (Martes martes) gehört zur Familie der Marder (Mustelidae) und ist eng mit dem Steinmarder verwandt. Anders als dieser meidet der Baummarder den Kontakt zum Menschen und kommt selten in Gärten oder auf Dachböden vor. Er lebt vorwiegend in den Wäldern Europas und Westasiens und spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem.

Inhalt

Aussehen des Baummarders

Baummarder haben ein dunkelbraunes bis kastanienfarbenes Fell und oft einen gelblich-braunen, nach unten abgerundeten Kehlfleck. Im Winter ist das Fell länger und seidig, im Sommer kürzer.

Typisch sind ein langgestreckter Körper, kurze Beine, stark behaarte Füße und ein langer, buschiger Schwanz, der beim Klettern als Gleichgewichtsorgan dient. Erwachsene Tiere erreichen eine Körperlänge von 45–58 cm, der Schwanz misst bis zu 28 cm, und das Gewicht liegt bei etwa 1–1,8 kg.

Lebensraum

Baummarder bewohnen vor allem Laub- und Mischwälder in Europa und Westasien. Sie fehlen nur in Island, dem hohen Norden Skandinaviens und Teilen der Iberischen Halbinsel. Gelegentlich können sie in großen Parkanlagen auftreten, bleiben aber scheu und meiden den Menschen.

Der Name „Baummarder“ verdeutlicht ihre Vorliebe für die Wälder und ihre Kletterfähigkeiten.

Lebensweise

Baummarder sind exzellente Kletterer und Springer, können bis zu vier Meter weit springen und ihre Füße um 180 Grad drehen. Sie errichten Nester in Baumhöhlen oder nutzen verlassene Nester von Greifvögeln und Eichhörnchen. Tagsüber ruhen sie in diesen Verstecken, nachts gehen sie auf Nahrungssuche.

Baummarder sind territorial und markieren ihr Revier mit Duftstoffen, die gegenüber Artgenossen das Revier abgrenzen. Männchen besitzen größere Reviere als Weibchen.

Ernährung

Als Allesfresser haben Baummarder ein breites Nahrungsspektrum:

  • kleine Säugetiere (Eichhörnchen, Wühlmäuse)

  • Vögel und Eier

  • Frösche, Schnecken, Reptilien, Insekten

  • Aas

  • Früchte, Beeren und Nüsse (vor allem im Spätsommer und Herbst)

Im Winter legen Baummarder Vorräte an, um über die kalte Jahreszeit zu kommen.

Fortpflanzung

Die Paarung findet im Hochsommer statt, mit verzögerter Keimentwicklung. Die Jungen werden meist im April geboren. Ein Wurf besteht aus 2–4 Jungtieren, die bei der Geburt etwa 10 cm groß sind. Nach 8 Wochen beginnen sie zu klettern, nach 12–16 Wochen sind sie selbstständig, bleiben aber oft bis zum nächsten Frühjahr bei der Mutter.

Baummarder werden mit 14 Monaten geschlechtsreif und können in freier Wildbahn bis zu 10 Jahre alt werden, in Gefangenschaft bis zu 16 Jahre.

Verhältnis zum Menschen und Schutz

Historisch wurde der Baummarder wegen seines Fells intensiv gejagt, daher der Name „Edelmarder“. Heute ist er nicht vom Aussterben bedroht, jedoch ist der Verlust großer zusammenhängender Waldflächen eine Bedrohung für seinen Lebensraum.

Um Baummarder zu schützen:

  • Waldgebiete erhalten und verbinden

  • Keine Störung der Nester während der Brutzeit

  • Natürliche Lebensräume von Fragmentierung bewahren

Mit diesen Maßnahmen können wir die scheuen und ökologisch wichtigen Tiere schützen und ihr Überleben sichern.

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